Wo anfangen mit den neuen Kochbüchern? Diesen Herbst scheint mir die Ausbeute an schönen Kochbüchern besonders groß zu sein und die Frage ,was koche ich zuerst aus welchem Buch?‘ ist nicht einfach zu beantworten. Sofern man überhaupt zum Kochen kommt vor lauter Lesen.
Die drei Rezepte, die schon beim ersten Mal durchblättern in meinem Kopf hängengeblieben sind, waren der Mohnschmarrn von Eckhardt Witzigmann aus dem ,Tantris‘- Buch, die Mohnschnecken von Meinrad Neunkirchner aus dem ,Einer für Alles‘ und schließlich sind es dann die Casoncelli mit Roter Bete aus ,Italien Vegetarisch‘ geworden, weil ich gerade frische Bete aus dem Garten hatte.
‚Italien vegetarisch‘ ist jetzt schon der 3. Band der Serie im Brandstätter Verlag und wie die Vorgänger ein sehr schön gemachtes Kochbuch in dem man schon mal ausgiebig schwelgen kann, bevor man sich für ein Rezept entscheidet.
Die Einteilung in die 4 Jahreszeiten plus ‚jederzeit‘, sowie das Register nach Hauptzutaten machen die Suche nach einem geeigneten Rezept zum Nachkochen dann doch leicht. In meinem Fall sollten die schönen, frischen roten Rüben verkocht werden und Teigtaschen aller Art mag ich vor allem dann wenn sie selbstgemacht sind. Auch wenn es erst nach einer Menge Arbeit aussieht, mache ich Ravioli, Tortellini oder eben Casoncelli gerne, weil man sie hervorragend einfrieren kann. An Tagen an denen man spät und ausgehungert nach Hause kommt und dringend etwas warmes essen möchte wird man für den früheren Aufwand belohnt. Einfach in gefrorenem Zustand ins kochende Wasser werfen ca. 2 Minuten länger kochen als im frischen Zustand, währenddessen die Butter schmelzen und fertig.
Rezept Casoncelli mit Roter Bete :
Zutaten für den Pastateig:
400g Mehl Type 405
3 Eier
1 Prise feines Meersalz
1 EL Olivenöl extra vergine
Wasser nach Bedarf
Zutaten für die Füllung:
200g rote Bete
feines Meersalz
1Knoblauchzehe
2 Zweige glatte Petersilie
150g Parmesan
2EL Butter
200g Semmelbrösel
1Ei
1 Prise Muskat
1 Prise Gewürznelken
Zum Servieren:
50g Butter
1 EL Mohn
Parmesan
Zubereitung:
Mehl auf die Arbeitsfläche sieben und in der Mitte eine Mulde formen. Eier aufschlagen und in der Mulde mit Salz und Olivenöl verquirlen. Mehl von außen nach innen einarbeiten, bei Bedarf löffelweise Wasser zugeben, bei mir waren es insgesamt 5 EL. So lange kneten bis der Teig glatt und elastisch ist und keinerlei Klümpchen mehr zu erkennen sind.
In Klarsichtfolie mindestens 30 Minuten kühl ruhen lassen.
Die roten Beten je nach Größe evt. schon vor der Teigzubereitung auf den Herd stellen und weich kochen.
Etwas abkühlen lassen, schälen und mit dem Kartoffelstampfer zerdrücken, ich hab sie in Ermangelung eines Stampfers mit der groben Rohkostreibe geraspelt. Salzen, pfeffern.
Butter in einer kleinen Pfanne aufschäumen lassen, die fein gehackte Knoblauchzehe und Petersilie kurz durchschwenken.
Butter, Parmesan, Semmelbrösel, Ei und Gewürze zu den Beten geben, alles gut durchrühren. (Nicht zu zimperlich mit dem Salz sein). Es sollte eine homogene Masse entstehen. Im Kühlschrank 30 Minuten durchziehen lassen.
Den Teig 1 mm dick ausrollen. Ich habe die viel zu selten benutzte Nudelmaschine herausgeholt und den Teig am Ende in der Stärke N°5 (7 ist die dünnste) ausgewalzt.
Mit einem Ausstecher d 8 cm runde Scheiben ausstechen und mit 1 Teelöffel Füllung belegen.
Damit die Teigtaschen auf jeden Fall zusammenhalten habe ich mir angewöhnt den Rand leicht anzufeuchten. Die Ränder zu einem Halbkreis zusammendrücken und die runde Kante auf den ‚Bauch‘ drücken. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche aufreihen. Es sind 60 Stück geworden, die Menge der Füllung hat genau für die Teigmenge gereicht.
Casoncelli ca. 5 Minuten in siedendem Wasser kochen, mit geschmolzener Butter, Mohn und Parmesan servieren.
Am Ende noch ein paar Fakten zum Buch:
Claudio del Principe, Text, Rezepte
Katharina Seiser, Herausgeberin
Miriam Strohbach, Grafische Gestaltung
Else Rieger, Lektorat
Brandstätter Verlag
270 Seiten
34,90 €
Meine Empfehlung: einfach kaufen und loskochen.
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