Sowie der eine Teil der Familie die andere für die Ergebnisse aus neuen Rezeptversuchen zu begeistern versucht, so versucht der andere Teil uns wiederum die Schönheit der Oldtimer nahe zu bringen. Diesmal wurde uns die Unternehmung mit Aussicht auf Kuchen der Landfrauen und das Heimatmuseum schmackhaft gemacht. Das besagte Oldtimertreffen findet auf den angrenzenden Wiesen des Heimatmuseums Thal (Niederbayern) statt. Das Wetter, endlich mal traumhaftes Sommerwetter, machte natürlich besonders Lust auf einen Feiertagsausflug.
Als erstes eine Runde um die schon zahlreichen Motorräder und Autos aller Art anzusehen.
Es gibt Modelle da sind Kofferraum samt Stoßstange schon länger als ein heutiger Kleinwagen.
Obwohl die Ausstellfläche nicht riesig ist, kann man sehr viele Raritäten sehen, weil ein ständiges kommen und gehen herrscht. Jeder der Lust hat kann seinen Oldtimer zeigen, für die neueren Besucherautos gibt es einen Parkplatz auf der gegenüberliegenden Strassenseite.
Nachdem wir uns einen ersten Überblick über all die Traumkarossen verschafft hatten, haben wir uns dem Heimatmuseum gewidmet und da gibt es vom Taubenhaus über den Entenweiher, der Kapelle, dem Bauerngarten und einem Brotbackhaus schon vieles zu sehen, bevor man überhaupt in das eigentliche Haupthaus (das Museum) kommt.
Nachdem wir früh dran waren, haben wir sogar ein frisch gebackenes Brot aus dem Holzofen ergattern können.
Im Hauptgebäude gibt es Ausstellungsstücke zu nahezu jedem Bereich des Lebens vom Wachsstock bis zum Fußpedal- betriebenen Zahnbohrer. Das Ganze ist sehr schön, gänzlich kitschfrei präsentiert.
Wir wurden sogar in die Küche gebeten, obwohl gerade Mittagshochbetrieb herrschte und auf dem alten Holzofen schon das Knödelwasser kochte. Ein freundlicher Herr hat uns zwischen 2 Runden Semmelknödel drehen die alten Küchenhelfer erklärt, den Bohnenschneider hätten wir sonst nicht erkannt. Außerdem wissen wir jetzt, warum das Kracherl (Limo) Kracherl heißt.
neuere Kracherlflasche, alte Originalkracherlflasche (im Hintergrund), Apfelschäler, Mohnmühle, Bohnenschneider, Semmelbröselmühle
Im oberen Stockwerk gibt es von Bienenkörben, landwirtschaftlichen Geräten bis zum Kramerladen alles was zum ländlichen Leben gehört.
Das Kinderspielzeug würde man am liebsten gleich mit heim nehmen, auch oder gerade wenn die eigene Kindheit schon ein ganzes Stück zurück liegt.
Auch die Technikbegeisterten kommen auf ihre Kosten, es gibt zum Beispiel eine üppigst eingerichtete Schmiede mit Riesenblasebalg im Obergeschoss, den man vom Kamin unten aus bedienen kann.
Nach soviel Information war der Mittagshunger groß und was das leibliche Wohl betrifft bleiben keine Wünsche offen. Das Weisswurstfrühstück haben wir ausgelassen, zum Mittagessen gibt es eine kleine Karte mit z.B. Semmelknödel auf Rahmschwammerl, Wurstsalat, Braten und einigem mehr. In einem anderen Gebäude gab es frische Kiacherl und dann natürlich noch die Kuchen.
Sozusagen als Verdauungsspaziergang haben wir noch eine Runde zwischen den Oldtimern gedreht. Auch hier gibt es vom kleinen Fiat 550 bis zu amerikanischen Strassenkreuzern und Rolls Royce Cabriolet fast alles.
Insgesamt ein höchst vergnüglicher Tag, sehr entspannte Veranstalter, die Oldtimerschau ist für Aussteller und Besucher kostenlos, das Museum 2.-€ für Erwachsene, 1.50€ reduziert, die Essenspreise sehr moderat. Also nichts wie hin, es geht noch bis einschließlich Sonntag den 7. Juni. Alles Wichtige kann man auf der Seite des Heimatmuseums Thal nachsehen.